Reinigungskonzept für Abfallsammelfahrzeuge

Drei Studierende des Co-Innovation Lab der Hochschule München erarbeiteten für den Abfallwirtschaftsbetrieb München die Grundlagen für ein neues Reinigungskonzept der Abfallsammelfahrzeuge und präsentierten innovative Optimierungsansätze.

Die virtuelle Abschlusspräsentation des studentischen Beratungsprojektes (1. Reihe: Marcel Kintscher (HM), Gerald Stutz (AWM), Benedikt Klein (HM); 2. Reihe: Jinisha Patel (HM), Karin Falter (AWM))

Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (www.awm-muenchen.de) ist jährlich für den Abtransport von über 400.000 Tonnen Abfall aus Münchner Haushalten verantwortlich. Um diese gigantische Abfallmenge bewältigen zu können, sind tagtäglich bis zu 155 Abfallsammelfahrzeuge im Einsatz. Der AWM ist für ein sauberes München verantwortlich. Wie werden jedoch diese äußerst wichtigen Abfallsammelfahrzeuge sauber gehalten? Diese Frage ist besonders relevant im Kontext der jährlich zunehmenden Anzahl an durchgeführten Müllfuhren und den damit einhergehenden Bedarf an Fahrzeugreinigungen, die jedoch auf eine gleichbleibende Kapazität in den eigenen Waschhallen stoßen.

Richtlinien und Empfehlungen für die optimale Reinigung

Der AWM und das Co-Innovation Lab der Hochschule München arbeiteten im Rahmen eines Beratungsprojektes im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2020 zusammen. Der Auftraggeber AWM wurde durch die Projektpartner Karin Falter (Projektleiterin) und Gerald Stutz (Geschäftsbereichsleitung Innovationen und Projekte) repräsentiert. Das studentische Beratungsteam bestand aus den Masterstudierenden Jinisha Patel (Digital Technology Management), Marcel Kintscher und Benedikt Klein (beide Applied Business Innovation), welches von Prof. Dr.-Ing. Holger Günzel unterstützt wurde. Im Rahmen des Projektes wurde ein neues Reinigungskonzept für die Abfallsammelfahrzeuge der AWM Flotte entwickelt, welches detaillierte Richtlinien und Empfehlungen zur Reinigung der Fahrzeuge beinhaltet. Der Fokus liegt hierbei auf der Erhöhung der aktuellen Anzahl an Pflegereinigungen pro Fahrzeug sowie der effizienteren Ausnutzung der vorhandenen Kapazitäten in den AWM Waschhallen.

Innovative Ansätze zur Digitalisierung

Durch die Entwicklung diverser innovativer Ansätze durch das Beraterteam können zukünftig die Prozessabläufe weitergehend optimiert werden. Unter anderem wurde ein Entwurf für eine App erstellt, die den kompletten Reinigungsprozess digital abbildet und unterstützt. Hierdurch wird eine solide Datengrundlage geschaffen, die als Entscheidungshilfe für zukünftige Prozessanpassungen dienen kann.

Entwurf „Click & Clean“

Die Grundlage für Veränderung wurde geschaffen

Nach Aussage von Gerald Stutz (Geschäftsbereichsleitung Innovationen und Projekte) wurde durch die Zusammenarbeit mit dem Co-Innovation Lab eine hervorragende Basis für die Optimierung des bestehenden Konzeptes geschaffen: „Die gemeinsame Arbeit am Projekt `Erstellung eines Reinigungskonzeptes für Abfallsammelfahrzeuge des AWM´ mit dem Co-Innovation Lab der Hochschule München war sehr konstruktiv und spannend. Die Studierenden identifizierten die derzeitigen Prozesse und Schwachstellen, nahmen Anforderungen für eine Prozessoptimierung auf und lieferten neue Ideen für die Reinigung von Abfallsammelfahrzeugen. Der AWM wird das vorgestellte Konzept prüfen und als Grundlage für die Planung und Umsetzung seines neuen Reinigungskonzeptes verwenden.“

Studentisches Beraterteam digitalisiert regionales Einkaufen – Gamification und Socializing machen den Unterschied

Das Start Up Unternehmen RegioLand (www.regio-land.de) setzt auf den Vertrieb von regionalen und hochwertigen Lebensmitteln und trifft damit den Zahn der Zeit. Regionales, bewusstes und nachhaltiges Einkaufen liegt im Trend. Bislang konnten diese Produkte nur im lokalen Handel in Grabenstätt bezogen werden. Mit der Einführung des Online Shops messen sich die beiden „RegioLand“ Gründer Stefan Hartmann und Christian Klotz nun im E-Commerce und ermöglichen ihren Kunden regionales Einkaufen über die Grenzen des Chiemsees hinaus.

Die Brainnovative Consultants im Rahmen des Co-Innovation Lab (www.co-inno-lab.org) der Hochschule München unterstützten die beiden Gründer auf ihrem Weg ins Online Business und eröffneten „RegioLand“ den Zugang zu einer komplett neuen Zielgruppe. Zur Erschließung der neuen Kundengruppe setzte Projektleiterin Lisa Undeutsch mit ihren Beratern Carolin Hutter, Stefanie Binder und Rupert Nagl auf die Entwicklung einer App, um den Zugang zu regionalem Einkaufen attraktiver zu gestalten. In Zusammenarbeit mit einem 9-köpfigen Entwicklerteam der Hochschule München (Bereich Wirtschaftsingenieurwesen) realisierten die Brainnovative Consultants, Senior Partner Prof. Dr. Holger Günzel und Prof. Olav Hinz das Konzept zu „RegioLife“ – der App, die regionales Einkaufen zum Erlebnis macht.

Die Konzeption der App „RegioLife“ transportiert die Markenwerte über die Verbindung einer lebhaften Informationsplattform über Regionalität mit dem neuen Onlineshop sowie Gamification Ansätzen in Form der Integration des Bonussystems. Brainnovative lieferte dem Unternehmen RegioLand ein Konzept zur Struktur, Optik und Funktionalität der App. Neben einem Prototyp entwickelte das Studierendenteam einen ganzheitlichen Implementierungsplan, der neben konkreten Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der Applikation ein umfassendes Konzept zur Einbindung der App in die Marketingstrategie umfasst. Dabei konnten vor allem die Bereiche Online Marketing und Data Analytics als wichtige Tools identifiziert und eingebunden werden.

Der Mehrwert der konzeptionierten Applikation besteht vorrangig in einer Erhöhung der Unternehmensreichweite, der Neukundengewinnung und der optimierten Kundenbindung. Die direkte Verknüpfung zum Online-Shop ermöglicht zudem eine Optimierung der Konversionsrate, welche mithilfe der kundenorientierten Funktionalitäten realisiert wird.

Text / Foto(s): Prof. Dr.- Ing. Holger Günzel 

Entwicklung eines smarten App-Messservice für E.ON

Die Hochschule München hat mit der finnischen Partnerhochschule und E.ON Metering einen smarten App-Messservice entwickelt.

App-Service für intelligentes Messsystem

Im Sommersemester 2017 entwarfen zwei Studierendenteams des Masterstudiengangs „Business Entrepreneurship and Digital Technology Management“ unter der Leitung von Prof. Dr. Holger Günzel eine digitale Geschäftsidee für den Energieversorger E.ON: Der App-Service wird durch die intelligenten Messsysteme „Smart Meter“ ermöglicht. Dadurch hat der Kunde die Übersicht seines Stromverbrauchs jederzeit auf seinem Smartphone. Das Konzept für die App entstand im Rahmen des Co-Innovation Lab „Brainnovative Consulting“, das in Zusammenarbeit mit Karin McCandlish, Leiterin Kundenprojekte bei der E.ON Metering GmbH durchgeführt wurde.

Testcenter Smart Meter

Bei dem Projekt stellten die Studierenden der Fakultät für Betriebswirtschaft unter Beweis, dass sie eine reale Aufgabenstellung kundenorientiert lösen und die entstandenen Konzepte überzeugend vertreten können

App-Entwicklung in Finnland

Nach der Konzeption wurden die Ergebnisse im Wintersemester 2017/18 an Mira Grönvall, Anne-Mari Sainio und deren Studierenden der Partnerhochschule TAMK zur Entwicklung einer App weitergereicht. Die Studierenden aus Finnland setzten mit der Unterstützung von E.ON-Mitarbeiter Christian Hollstein und seinem fachlichem Input mehrere lauffähige Applikationen um, die sie bei der Abschlusspräsentation in den Räumlichkeiten von E.ON Metering in Unterschleißheim vor E.ON-Vertretern vorführten.

Hochschulen, Studierende und Unternehmen konnten mit diesem Projekt zeigen, wie innovative Lösungen im Rahmen eines Hochschulprojekts entstehen können.

Text / Foto(s): Prof. Dr.- Ing. Holger Günzel / Mirja Fürst