Das KVR München x HM führen den Chatbot KIndl ein, um Münchner Bürger:innen bei Fragen zu anstehenden Wahlen zu unterstützen

Münchner Bürger:innen können ihre Fragen zur Wahl schnell, zuverlässig und automatisch beantworten lassen

Das Kreisverwaltungsreferat München (KVR) ist verantwortlich für die Beantwortung von Fragen rund um Wahlen. Mit ihren Anliegen konnten sich Bürgerinnen bisher zu Servicezeiten telefonisch an KVR Mitarbeiter:innen wenden oder auf der Website nach Antworten suchen. Dieser Prozess war für viele Münchner:innen unzufriedenstellend, denn die Bürger:innen konnten ihr Anliegen nicht auf den FAQs der Internetseite finden oder mussten mit langen Wartezeiten bei der Hotline rechnen, wobei die Erfolgsrate nur bei 5-20% liegt. So teilte uns eine mitarbeitende Person des KVRs mit, dass vor und an Wahltagen bis zu 2.000 Anfragen pro Tag eingehen, welche die Telefonhotline an diesen Spitzentagen nur mit hohem Personalaufwand bewältigen kann.

Generell hat sich das KVR das Leitmotiv München.Digital.Erleben gesetzt: die Vision, München bis 2025 zu einer zukunftsorientierten und nachhaltig agierenden Metropole umzustrukturieren, die Digitalisierung nutzt, um München für alle Bewohner:innen zeitgemäß erlebbar zu machen. Die Stadt München hat sich bei den strategischen Prinzipien der Digitalisierungsstrategie u.a. zur Nachhaltigkeit, Offenheit und Transparenz, sowie zur Kund:innenorientierung verpflichtet.

Projektteam HM (v.l.o. Johanna Bartschat (Developer), Julia Lackner (Developer), Lino Deppe (Developer), Annalena Nebelmeir (Developer), Leon Steinmann (Product Owner), Marielena Sperle (Developer), Phillip Pietsch (Scrum Master), Simon Hirtreiter (Developer), Uyen Phan (Developer), Tobias Peslalz (Developer))

In diesem Sinne wurde eine Lösung für die Probleme rund um Fragen zu Wahlen gesucht und gefunden: der KI-gestützte Chatbot KIndl, angelehnt an das Münchner Kindl und die verwendete Technologie. KIndl ist auf der Website der Stadt München integriert und somit leicht für all diejenigen zu finden, die Antworten auf ihre Fragen rund um die Wahl auf der Internetseite suchen. Die Bedienung ist auch bei der erstmaligen Anwendung einfach und intuitiv, da der Chatbot proaktiv kommuniziert und durch Rückfragen während der Konversation auf die Bedürfnisse von Nutzer:innen eingeht. Findet KIndl auf eine Frage keine zufriedenstellende Antwort, können Mitarbeiter:innen des KVRs – sofern es von Nutzer:innen gewünscht ist – den Chat übernehmen.

Der Chatbot bietet Wähler:innen und Wahlhelfenden zu jeder Zeit schnelle und verlässliche Antworten – natürlich unter Beachtung aller vorgeschriebenen Datenschutzregelungen. Da KIndl nun den Großteil der Fragen beantworten kann, werden KVR Mitarbeiter:innen entlastet. Zudem ermöglicht es ihnen KIndl sich wieder mehr Zeit für die verbleibenden telefonischen Anfragen zu nehmen.

Deshalb freut sich die Stadt München: “Mit KIndl haben wir einen Chatbot, der rund um die Uhr verfügbar ist. Die Einführung wird das Erlebnis für die Bürgerinnen und Bürger Münchens verbessern. Die Menschen müssen nicht in der Telefonleitung warten, um zuverlässige Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. Außerdem entlastet KIndl die Mitarbeiter:innen des KVRs, die die Telefonhotline betreuen, und hilft uns, einen besseren Service zu bieten. Es ist eine win-win-Situation!”

Auch Rückmeldungen von Münchnerinnen zeigen, dass die Einführung von KIndl ein voller Erfolg ist: “Mit dem neuen Chatbot spare ich viel Zeit, um Antworten zur anstehenden Wahl zu bekommen, auch nach Büroschluss!”, sagte Katharina, einer der vielen Wahlhelfer:innen bei den bevorstehenden Regionalwahlen.

 „Nach unserer erstmaligen Zusammenarbeit mit der Hochschule München sind wir vom erarbeiteten Resultat und dem Konzept des Co-Innovation Lab begeistert“ meint Leo Beck, Geschäftsleiter und stv. Wahlleiter im KVR. „Der Chatbot Prototyp liefert ein Proof-of-Concept und dient als Wegweiser für die Weiterentwicklung und den späteren Einsatz auf unserer Homepage um den Service für unsere Bürger*innen zu verbessern. Wir bedanken und herzlich für die gute Zusammenarbeit mit den Studierenden.“

Dieses Co-Innovation Lab Projekt wurde in Kooperation mit dem Digital Transformation Lab (DTLab) an der Hochschule München durchgeführt:
Das Digital Transformation Lab (DTLab) der Hochschule München widmet sich den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Zusammen mit Akteuren im öffentlichen Sektor entwickeln Studierende zukunftsweisende Lösungsansätze. Hierbei werden sie von Amazon Web Services mit state-of-the-art Cloud-Technologien und der Innovationsmethodik Working Backwards unterstützt. Wir leben digitale Transformation.

Weitere Informationen über das Co-Innovation Lab und das Digital Transformation Lab (DTLab) an der Hochschule München:

Autoren: Team KVR

Bike Rental – Die moderne Form des Fahrradverleihs als Katalysator der Mobilitätswende im urbanen Lebensraum

Ein interdisziplinäres Studierendenteam hat gemeinsam mit der Deutschen Bahn Connect die Bike Sharing-Lösung “EasyBike” entwickelt, um auch nicht digital-affine Nutzer zu erreichen. Die Lösung soll im Rahmen einer Ausstellung im Deutschen Verkehrszentrum in München präsentiert und mit BesucherInnen getestet werden.

Die Mobilitätswende ist in Deutschland unabwendbar, um eine effiziente, umwelt- und nutzerfreundliche Mobilität zu erreichen. Mit der Mobilitätswende wird die Art und Weise, wie sich Menschen von A nach B bewegen, grundlegend verändert und neu gedacht. Weiterhin wird das Thema Mobilität der Zukunft aufgrund gesellschaftlicher Herausforderungen, wie Urbanisierung, Megatrends und Technologien als auch verändertem Nutzerverhalten, zum globalen Kernthema. Eine erfolgreiche Mobilitätswende setzt voraus, dass verschiedene Bausteine ineinandergreifen. Zu den Bausteinen gehören unter anderem die Stärkung des Rad- und Fußverkehrs, der Bedarf der Vernetzung der physischen und digitalen Welt als auch die Etablierung entsprechender Infrastrukturen. Dabei weist das Bike Sharing ein hohes Potential auf.

EasyBike als Katalysator digitaler Bike Sharing Lösungen

Die EasyBike-Lösung ist eine einfache und intuitiv aufgebaute App für einen vereinfachten Zugang und Nutzung des Bike Sharings, welche im Rahmen der Museumsausstellung vorgestellt wird. Die EasyBike-App besticht durch eine zielgerichtete Führung in Form von Tutorials, einer Vielzahl an Entsperrmöglichkeiten als auch der Integration eines verbesserten Übergabeprozesses der Fahrräder. Das Entwicklungsteam von EasyBike hat in diesem Zusammenhang den Prozess des Bike Sharings neu gedacht: statt dem klassischen Prozess „User-to-shared Bike“ hat das Team zusätzlich die Funktionalität „Shared Bike-to-User“ integriert, um die User Experience zu erhöhen. Im Herbst/ Winter 2022 ist geplant die neuen Ansätze in einer Ausstellung im Deutschen Verkehrszentrum in München zu testen.

EasyBike – ein interdisziplinäres Studierendenteam der Hochschule München

Das Co-Innovation Lab der Hochschule München brachte im Sommersemester 2022 zehn Studierende aus dem Bereich Informatik und Betriebswirtschaft (Bryan Liegsalz, Konrad Moron, Steven Maier, Marvin Müller, Angela Prüglmeier, Johannes Walter, Katharina Winkler, Mirna Rodic, Maximilian Gmeiner, Angelina Hofmann) zusammen, um das Thema des Bike Sharings der Zukunft aufzugreifen und eine innovative Lösung zu entwickeln. Im Mittelpunkt standen die hohe Nutzerzentrierung und die Verarbeitung verschiedenster Informationsebenen. Innerhalb von drei Monaten setzte das Team von EasyBike gemeinsam mit der Deutschen Bahn Connect das Projekt um.

Dieses Co-Innovation Lab Projekt wurde in Kooperation mit dem Digital Transformation Lab (DTLab) an der Hochschule München durchgeführt:
Das Digital Transformation Lab (DTLab) der Hochschule München widmet sich den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Zusammen mit Akteuren im öffentlichen Sektor entwickeln Studierende zukunftsweisende Lösungsansätze. Hierbei werden sie von Amazon Web Services mit state-of-the-art Cloud-Technologien und der Innovationsmethodik Working Backwards unterstützt. Wir leben digitale Transformation.

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Autoren: Team Bike Rental

Data Science im Trog – wie mit Künstlicher Intelligenz die Umwelt geschont und die Futtermittelindustrie gestärkt wird

Um der Überproduktion in der Futtermittelindustrie entgegenzuwirken, wurde mit Hilfe von externer Einflussfaktoren, KI und Statistik eine Prognosesoftware entwickelt, die es den Anwendenden ermöglicht, ihre auf Erfahrung basierende Absatzplanung durch validierte Vorhersagewerte zu optimieren.

Beispielhafte Darstellung Frontend, eigene Darstellung

Allein in Deutschland werden rund 24 Millionen Tonnen Futtermittel jährlich benötigt. Aufgrund einer pessimistischen Annahme, dass rund 1 % der Futtermittel aufgrund falscher Absatzplanung entsorgt werden muss, entspricht dies einem Volumen von rund 240 Tausend Tonnen jährlich. Hierdurch entsteht ein erheblicher ökonomischer und ökologischer Schaden. Unterdessen werden Prognosen für die Absatzplanung in der Lebensmittelbranche weiterhin auf der Grundlage vergangener Absatzjahre und persönlicher Erfahrungen erstellt. Diese sehr vereinfachte Vorhersage führt oft zu Überproduktion und weggeworfenen Ressourcen. Wo herkömmliche Prognosemethoden versagen, will die Software nowasteai mit einem neuartigen KI-basierten Ansatz optimierte Ergebnisse liefern.

Ein interdisziplinäres Studierendenteam der Hochschule München steckt hinter nowasteai – Ein Team von zehn Studierenden der Informatik und der Betriebswirtschaftslehre hat im Zuge des Co-Innovation Lab der Hochschule München ein Tool entwickelt, mit dessen Hilfe Vorhersagen zur Berechnung der optimalen Produktionsmenge innerhalb der Futtermittelindustrie getroffen werden können. In einem Zeitraum von knapp drei Monaten setzten Bachelor- und Masterstudierende gemeinsam mit dem jungen Unternehmen WeConnectAI (Gründer: Marc Gehring & Tobias Hetfleisch) das Projekt um, das zukünftig einen Mehrwert in der Branche erzielen soll.

Nowasteai als Tool für die langfristige Absatzplanung

Punkten soll das Forecast-Tool durch seine Genauigkeit. Diese wird durch die Anbindung von rund 100 Indikatoren ermöglicht, die je nach Produkt zur Vorhersage zukünftiger Produktabsätze herangezogen werden können. Garantiert wird die langfristige Nutzbarkeit der Software durch die Einbindung von API-Schnittstellen (Application Programming Interface), die die externen Einflussfaktoren in regelmäßigen Abständen in der eigenen Datenbank auf den neuesten Stand bringen. Dem Team gelang es dabei durch tiefgreifende Recherchen zur Produktressourcen- und Marktsituation entlang der Wertschöpfungskette eine Auswahl an makroökonomischen, produktspezifischen und absatzspezifischen Faktoren zu identifizieren und zu integrieren.

„Ein echter Mehrwert für Umwelt und Unternehmen“, bestätigt auch Professor Günzel, einer der betreuenden Professoren. „Und dies in der Kürze der Zeit. Das ist beeindruckend!“, so Professor Ebke (Informatik).

Projektteam (v.l.n.r.) – Tobias Stadler, Jannik Lange, Laurentz Wilming, Peter Stüttgen, Jonathan Hertwig, Antonino Grasso, Christoph Paetsch, Philipp Gerstmayr, Johanna Schmitt, fehlend: Nicolas Bissig

„Die entwickelte Lösung des Teams überzeugt schon jetzt mit spannenden Insights zum Einfluss externen Faktoren auf die Branche sowie einer hohen Nutzerfreundlichkeit. Die Lösung kann für die Industrie noch etwas Großes werden“, so Tobias Hetfleisch von WeConnectAI. Zudem glänzt das Tool mit einer einfachen und aufgeräumten Benutzeroberfläche, die besonders intuitiv bedienbar ist. Die Software ist auf das Wichtigste reduziert, sodass den Nutzenden ein starkes Werkzeug zur Vermeidung des umweltbelastenden und teuren Überschusses zur Seite gestellt wird. Indes bekräftigt das Team von nowasteai, dass das Tool die Anwendenden unterstützen und nicht ersetzen soll. Programmiert wurde die Software in der Cloud-Umgebung von Amazon Web Services mit Unterstützung von Lars Schmitz (AWS).

Dieses Co-Innovation Lab Projekt wurde in Kooperation mit dem Digital Transformation Lab (DTLab) an der Hochschule München durchgeführt:
Das Digital Transformation Lab (DTLab) der Hochschule München widmet sich den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Zusammen mit Akteuren im öffentlichen Sektor entwickeln Studierende zukunftsweisende Lösungsansätze. Hierbei werden sie von Amazon Web Services mit state-of-the-art Cloud-Technologien und der Innovationsmethodik Working Backwards unterstützt. Wir leben digitale Transformation.

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Autoren: xxxx

Regionalität und Direktvermarktung

Auf die Maschinen – fertig – los! Das war das Motto der Kooperation zwischen dem Co-Innovation Lab der Hochschule München und der Maschinenringe Deutschland GmbH. Die Studierenden unterstützten bei der Konzipierung einer Kundeninteraktion für eine autonome Verkaufsbox, zur direkten Vermarktung regionaler Produkte durch die LandwirtInnen.

Trend zur Regionalisierung und Direktvermarktung

Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen immer bewusster und gezielter ein. Dabei wird vor allem großer Wert auf ökologische Produkte und Regionalität gelegt, so das Öko-Barometer 2020. Zusätzlich wollen immer mehr Menschen wissen, woher ihr Essen kommt und suchen deshalb den Kontakt zum Erzeuger. Gleichzeitig stärken diese Kunden die regionale Landwirtschaft und setzen ein Zeichen gegen die heutige industrialisierte und stets anonymer werdende Produktion von Lebensmitteln. Das Bundesministerium für Einkauf und Wirtschaft schätzt, dass circa 30.000 bis 40.000 LandwirtInnen ihre Produkte auf direktem Wege an ihre KundInnen liefern. Oft wird die Verfügbarkeit von Hofläden oder ähnlichem lediglich durch Beschilderung direkt vor Ort signalisiert. Für NeukundInnen bedeutet dies, dass diese Einkaufsmöglichkeiten meist nur über den analogen Weg und weniger über den digitalen Weg vermarktet werden (Bundeszentrum für Ernährung, 2020, https://www.bzfe.de/nachhaltiger-konsum/einkaufsorte-finden/direktvermarktung/).  

Lösungskonzeption der Selbstvermarkter-Box des studentischen Beraterteams

Um diese Hemmschwelle zu überwinden, plant die Maschinenringe Deutschland GmbH die Einführung einer Selbstvermarkter-Box, die sogenannte „Ernte-Box“. Diese ist eine Art Hütte, die die Kunden betreten können, um dort die landwirtschaftlichen Erzeugnisse der jeweiligen LandwirtInnen zu kaufen. Die Aufgabe des studentischen Beraterteams war es die Kundeninteraktion mit der Ernte-Box zu konzipieren. Dies umfasste das Aufmerksam werden des Kunden auf die Box, den Zugang, das Pick & Pay System, die Bestandsmessung sowie die Evaluierung von Sicherheitsaspekten.

„Zu Beginn der Kooperation mit dem Co-Innovation Lab hatten wir nur eine Idee und ein Marketing-Konzept für die Ernte-Box. Mit Eurem Input haben wir ein viel klareres Bild von dem, was wir in der nahen Zukunft gerne veröffentlichen würden. Es ist alles gut durchdacht, viele Funktionalitäten wurden bis ins Detail ausgearbeitet. Die Ergebnisse sind eine sehr gute Basis, auf der wir aufbauen können, damit wir die Ernte-Box auch in die Praxis umsetzen können!“  Lena Maria Russ (Maschinenringe Deutschland GmbH)

Maschinenringe stellen für dessen Mitgliedsbetriebe unterschiedliche Personal- und Techniklösungen zur Verfügung (wie z.B. Zuerwerbsmöglichkeiten für Landwirte) und sind dadurch für viele Betriebe unverzichtbarer Partner für laufende betriebliche Prozesse genauso wie für Notfälle. Das studentische Beraterteam bestehend aus drei Masterstudierenden des Studiengangs Applied Business Innovation sowie einer Masterstudentin aus dem Studiengang Digital Technology Management durfte die Maschinenringe Deutschland GmbH unter Coaching von Herrn Prof. Dr. Günzel bei einem neuen Konzept unterstützen.

Autoren: Marius Aschenbrenner, Lukas Werner, Marie Becker, Adriana Illieva

Wege in die Zukunft bei Leop. Siegle: Von der Verbesserung von Prozessen zum Kulturwandel

Das Co-Innovation Lab unterstützt die Leop. Siegle GmbH & Co. KG in Augsburg bei der Optimierung ihrer internen Prozesse und legt den Grundstein für weitere Digitalisierungsaktivitäten.

Virtuelle Abschlusspräsentation: Das Projektteam Martin Flöß (1. v. o.), Benedikt Fischer (3. v. o.) und Anara Abylova (5. v. o.) stellen Prof. Holger Günzel (2. v. o.), Christian Ultsch und Christopher Ultsch (3. v. o.) die Ergebnisse des Projektes vor

Mit mehreren Tausend unterschiedlichen Produkten hat das Unternehmen Leop. Siegle GmbH & Co.KG als mittelständischer Technischer Großhändler im Bereich von Gummi, Kunststoffen, Arbeits- und Umweltschutz einen sehr großen Lagerbestand. Zahlreiche Pakete kommen täglich in das Unternehmen und verlassen es wieder. Zur Verbesserung der internen Logistik werden in Unternehmen häufig Lagerverwaltungssysteme eingesetzt. Ein effizienter Einsatz ist nur dann möglich, wenn vorab bestehende Prozesse analysiert und optimiert wurden.

Die Leop. Siegle GmbH & Co. KG erwartet in der Digitalisierung ihrer Logistikprozesse und dem davon abgeleiteten Lagerverwaltungssystem einen großen Mehrwert. Aus diesem Grund arbeiteten Anara Abylova, Benedikt Fischer und Martin Flöß, drei Studierende der Hochschule München und Teil des Co-Innovation Lab, mit Coaching von Prof. Holger Günzel an der Optimierung der Warenprozesse. Schnell wurde klar, dass ein langfristig angelegtes Veränderungsmanagement notwendig wird, um den mit einer Digitalisierung einhergehenden Kulturwandel zu ermöglichen.


Die Lösungsvorschläge des Teams kamen bei Leop. Siegle positiv an. „Das Beraterteam hat hervorragende Arbeit geleistet. Durch die Arbeit des Teams haben wir jetzt nicht nur kurzfristige „Hands-On“ Lösungen, sondern auch eine langfristige Lösung, die uns definitiv weiterbringen wird“, zeigt sich Christian Ultsch, Mitglied der Geschäftsleitung begeistert. Das Beraterteam hat mit ihrem Projekt eine Basis geschaffen, auf der Leop. Siegle in Zukunft aufbauen kann. Auch Christopher Ultsch, Assistenz der Geschäftsleitung, ist mit dem Ergebnis zufrieden: „Lieferungen an unsere Kunden zu optimieren, das war unser Ziel! Wir sind hochzufrieden mit der Arbeit des Teams. Wir hatten eine sehr gute Zusammenarbeit und greifen auch in Zukunft gerne auf die Expertise des Co-Innovation-Lab zurück“.

Förderung von Digitalkompetenzen im Sozialwesen

Das Co-Innovation Lab entwickelt ein innovatives Kompetenzmodell zum Messen und Ausbauen von Digitalkompetenzen von Mitarbeitern für die Franziskuswerk Schönbrunn gGmbH.


Vorstellung der Projektergebnisse durch das Beraterteam des Co-Innovation Lab vor dem Kunden Franziskuswerk Schönbrunn im Dezember 2020. Teilnehmer von links oben nach rechts unten: Miriam von Meyeren (HM), Prof. Dr. Holger Günzel (HM), Johannes Bahl (Leiter Bildung und Beratung, Franziskuswerk Schönbrunn), Julian Speidel (HM), Sandra Pavleka (HM) und Thomas Raudzus (Leiter Organisationsentwicklung und IKT-Services, Franziskuswerk Schönbrunn) Fotografin: Miriam von Meyeren

Die durch digitale Technologien angestoßenen Veränderungsprozesse bieten Unternehmen sämtlicher Branchen eine Vielzahl an Optimierungsmöglichkeiten. Der Ausbau digitaler Lösungsansätze stellt gerade im Sozialwesen ein großes Potenzial für die effektivere Nutzung der begrenzten zeitlichen Ressourcen des Personals dar. Für die erfolgreiche Umsetzung von digitalen Lösungskonzepten spielen die Digitalkompetenzen der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle. Das Sozialunternehmen Franziskuswerk Schönbrunn gGmbH möchte genau diese Kompetenzen innerhalb seiner Organisation mit einem Digitalkompetenzmodell und einem dazugehörigem innovativen Schulungskonzept ausbauen und hat zur Konzeptentwicklung das Beraterteam des Co-Innovation Lab beauftragt.

Digitalisierung administrativer Prozesse als Strategie für die Zukunft    
Das Franziskuswerk Schönbrunn ist eine gemeinnützige Einrichtung zum Wohnen, Lernen und Arbeiten für Menschen mit geistiger Behinderung. Seit der Gründung in 1861 durch Viktoria von Butler, liegt der Auftrag der dort arbeitenden Schwestern, Pflegekräfte und Mitarbeitern darin, Menschen mit Behinderung einen inklusiven und barrierefreien Sozialraum zu bieten. Die strategischen Ziele der Organisation umfassen für die Zukunft die Digitalisierung administrativer Prozesse durch die Verwendung digitaler Anwendungen, wie beispielsweise einem elektronischen Dokumentationssystem in der Betreuung und Verwaltung. Damit sollen Mitarbeiter in ihrem Arbeitsalltag entlastet und zeitliche Kapazitäten für die Bewohner der Einrichtung erhöht werden. Dafür bedarf es aus Sicht des Auftraggebers zunächst die Erfassung und den Ausbau digitaler Kompetenzen der Mitarbeiter durch ein kreatives Schulungskonzept, dass sich am Blended Learning Konzept orientiert.      

Mit einem agilen Kreativprozess zum maßgeschneiderten Kompetenzmodell zur Förderung digitaler Fähigkeiten von Mitarbeitern
Das Beraterteam bestehend aus Julian Speidel (Projektleiter), Sandra Pavleka (Beraterin) und Miriam von Meyeren (Beraterin) erhielt von den Auftraggebern des Franziskuswerk Schönbrunn Thomas Raudzus (Leiter Organisationsentwicklung und IKT-Services) und Johannes Bahl (Leiter Bildung und Beratung) die Zusage für den Projektauftrag. Basierend auf der Ausgangssituation, stellten die BeraterInnen des Co-Innovation Lab dem Kunden eine Konzeptidee vor. „Unsere Zusammenarbeit verlief pandemiebedingt dem Thema angemessen, rein digital (Webkonferenzen, digitaler Projektraum), hocheffektiv und trotzdem stets persönlich zugewandt“ erklärt Herr Thomas Raudzus vom Franziskuswerk Schönbrunn.

Aus der dreimonatigen Projektbearbeitung ging ein auf das Franziskuswerk Schönbrunn zugeschnittenes Digitalkompetenzmodell hervor, welches sich aus sieben Dimensionen und vier Kompetenzgraden zusammensetzt. Basierend auf dem Kompetenzmodell hat das Beraterteam einen Fragebogen entwickelt, mit dem der Auftraggeber die Kompetenzgrade der Mitarbeiter im Sinne einer Standortbestimmung ermitteln kann. Zum Ausbau der Digitalkompetenzen, wurden zusätzlich Anforderungsprofile erstellt, um Soll-Werte zu definieren. Mit einem entwickelten Tool kann der Auftraggeber in Zukunft eigenständig Abweichungsanalysen der Mitarbeiter-Digitalkompetenzen durchführen, um diese als Startpunkt für die Bestimmung der Lernpfade der Mitarbeiter zu verwenden. Mit dem ausgearbeiteten Schulungskonzept und den darin beinhalteten Schulungsformen, die sich nach Kompetenzgraden- und Stufen differenzieren, kann das Franziskuswerk Schönbrunn den Ausbau digitaler Kompetenzen seiner Mitarbeiter individuell fördern.

Die Zufriedenheit über die gelieferten Projektergebnisse lassen sich mit den Worten von Herrn Thomas Raudzus wie folgt beschreiben: „Unser Co-Innovation-Team lieferte passgenaue Konzepte, Werkzeuge und wertvolle Impulse für die Planung und Umsetzung eines PE-Konzeptes „Digitalkompetenzen“ für unser Unternehmen der Eingliederungshilfe. Wir werden sehr davon profitieren“. Als Dankeschön an das Beraterteam wurden Wichtel-Tonfiguren, die von Bewohnern in der Schönbrunner Werkstatt handgefertigt wurden, übergeben.

 
Wichtel-Tonfiguren des Franziskuswerk Schönbrunn. Fotografin: Sandra Pavleka

Reinigungskonzept für Abfallsammelfahrzeuge

Drei Studierende des Co-Innovation Lab der Hochschule München erarbeiteten für den Abfallwirtschaftsbetrieb München die Grundlagen für ein neues Reinigungskonzept der Abfallsammelfahrzeuge und präsentierten innovative Optimierungsansätze.

Die virtuelle Abschlusspräsentation des studentischen Beratungsprojektes (1. Reihe: Marcel Kintscher (HM), Gerald Stutz (AWM), Benedikt Klein (HM); 2. Reihe: Jinisha Patel (HM), Karin Falter (AWM))

Der Abfallwirtschaftsbetrieb München (www.awm-muenchen.de) ist jährlich für den Abtransport von über 400.000 Tonnen Abfall aus Münchner Haushalten verantwortlich. Um diese gigantische Abfallmenge bewältigen zu können, sind tagtäglich bis zu 155 Abfallsammelfahrzeuge im Einsatz. Der AWM ist für ein sauberes München verantwortlich. Wie werden jedoch diese äußerst wichtigen Abfallsammelfahrzeuge sauber gehalten? Diese Frage ist besonders relevant im Kontext der jährlich zunehmenden Anzahl an durchgeführten Müllfuhren und den damit einhergehenden Bedarf an Fahrzeugreinigungen, die jedoch auf eine gleichbleibende Kapazität in den eigenen Waschhallen stoßen.

Richtlinien und Empfehlungen für die optimale Reinigung

Der AWM und das Co-Innovation Lab der Hochschule München arbeiteten im Rahmen eines Beratungsprojektes im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2020 zusammen. Der Auftraggeber AWM wurde durch die Projektpartner Karin Falter (Projektleiterin) und Gerald Stutz (Geschäftsbereichsleitung Innovationen und Projekte) repräsentiert. Das studentische Beratungsteam bestand aus den Masterstudierenden Jinisha Patel (Digital Technology Management), Marcel Kintscher und Benedikt Klein (beide Applied Business Innovation), welches von Prof. Dr.-Ing. Holger Günzel unterstützt wurde. Im Rahmen des Projektes wurde ein neues Reinigungskonzept für die Abfallsammelfahrzeuge der AWM Flotte entwickelt, welches detaillierte Richtlinien und Empfehlungen zur Reinigung der Fahrzeuge beinhaltet. Der Fokus liegt hierbei auf der Erhöhung der aktuellen Anzahl an Pflegereinigungen pro Fahrzeug sowie der effizienteren Ausnutzung der vorhandenen Kapazitäten in den AWM Waschhallen.

Innovative Ansätze zur Digitalisierung

Durch die Entwicklung diverser innovativer Ansätze durch das Beraterteam können zukünftig die Prozessabläufe weitergehend optimiert werden. Unter anderem wurde ein Entwurf für eine App erstellt, die den kompletten Reinigungsprozess digital abbildet und unterstützt. Hierdurch wird eine solide Datengrundlage geschaffen, die als Entscheidungshilfe für zukünftige Prozessanpassungen dienen kann.

Entwurf “Click & Clean”

Die Grundlage für Veränderung wurde geschaffen

Nach Aussage von Gerald Stutz (Geschäftsbereichsleitung Innovationen und Projekte) wurde durch die Zusammenarbeit mit dem Co-Innovation Lab eine hervorragende Basis für die Optimierung des bestehenden Konzeptes geschaffen: „Die gemeinsame Arbeit am Projekt `Erstellung eines Reinigungskonzeptes für Abfallsammelfahrzeuge des AWM´ mit dem Co-Innovation Lab der Hochschule München war sehr konstruktiv und spannend. Die Studierenden identifizierten die derzeitigen Prozesse und Schwachstellen, nahmen Anforderungen für eine Prozessoptimierung auf und lieferten neue Ideen für die Reinigung von Abfallsammelfahrzeugen. Der AWM wird das vorgestellte Konzept prüfen und als Grundlage für die Planung und Umsetzung seines neuen Reinigungskonzeptes verwenden.“

Automatisch sauber!

In Zusammenarbeit mit dem Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) haben Studierende der Hochschule München im Rahmen des Co-Innovation Lab einen Business Case entwickelt, um die manuelle Reinigung von mobilen Abfallpressen zu automatisieren.

Mobile Abfallpressen sind aus den deutschen Abfallwirtschaftsbetrieben nicht mehr wegzudenken. Sie werden nicht nur an Wertstoffhöfen, sondern auch zu Großevents wie dem Oktoberfest eingesetzt. Der Vorteil dieser Pressen ist, dass Abfälle und Wertstoffe effizienter verdichtet werden können. Durch die Platzersparnis bei der Lagerung und Transport kann eine wirtschaftliche und umweltfreundliche Entsorgung ermöglicht werden.

Im Rahmen des Projektes kooperierte das Beratungsteam des Co-Innovation Lab der Hochschule München mit “Kea Robotics” . Das Startup der Technischen Universität München (TUM) hat sich auf die Entwicklung von modularen Robotern spezialisiert. Eine Automatisierung des Reinigungsprozesses würde die Mitarbeiter des Entsorgungsdienstleisters AWM entlasten, da der Roboter die manuelle, sich wiederholende und körperlich anstrengende Reinigung mithilfe eines Hochdruckreinigers übernehmen würde.

Gerald Stutz (Leiter Innovationen und Projekte bei AWM) zeigte sich überaus zufrieden über die Zusammenarbeit mit dem Co-Innovation Lab und den erarbeiteten Ergebnissen des Projekts: „Technische, organisatorische sowie betriebswirtschaftliche Aspekte wurden intensiv beleuchtet. Dadurch stellt das Arbeitsergebnis eine gute Grundlage für weitere Planungen in diesem Bereich dar.

In Zusammenarbeit mit Gerald Stutz und Roman Hölzl (Mitgründer & Geschäftsführer von Kea Robotics), erstellten die drei studentischen Berater des Co-Innovation Lab Amel Fazlovic, Philipp Rathke und Florian Zinsbacher – mit Coaching von Prof. Holger Günzel – eine Entscheidungsvorlage, das AWM aufzeigt, ob die Roboter für den Einsatz im Reinigungsprozess geeignet sind. Die Entscheidungsvorlage bestätigte eine grundsätzliche technische Umsetzbarkeit und zeigt finanzielle Kostenvorteile auf, welche durch die Automatisierung des Prozesses erzielt werden können.

Rechtsanwaltskanzlei 4.0: Vom Digital Learner zum Digitalisierungsexperten

Studentische Berater des Co-Innovation Lab der Hochschule München ermitteln den digitalen Status quo der Haidl Funk Rechtsanwälte GbR anhand eines eigens entwickelten Reifegradmodells und leiten Handlungsempfehlungen für eine optimale Zukunftsausrichtung der Rechtsanwaltskanzlei ab.

Megatrend Digitalisierung als Treiber für Veränderungen
Die Digitalisierung nimmt in allen Industrien, Unternehmen und Organisationen einen immer höheren Stellenwert ein – so auch im Rechtsbereich. Der Einsatz von LegalTech, die elektronische Akte und die Auswirkungen des E-Justice, elektronischen Rechtsverkehrs, werden insbesondere in Zeiten der Covid-19-Pandemie in der Branche mehr denn je diskutiert. Auch die Haidl Funk Rechtsanwälte GbR in Ingolstadt, nimmt die zunehmende Relevanz des Megatrends und den daraus hervorgehenden Handlungsbedarf verstärkt wahr. Um den digitalen Anforderungen gerecht zu werden, wurden die studentischen Berater des Co-Innovation Lab mit der Zielstellung beauftragt, den digitalen Reifegrad der Kanzlei zu ermitteln sowie Handlungsempfehlungen für eine optimale Zukunftsausrichtung der Rechtsanwaltskanzlei, wie etwa durch die Digitalisierung der Mandantenkommunikation, auszuarbeiten.

Digitales Reifegradmodell für Anwaltskanzleien erstellt durch das Beraterteam des Co-Innovation Lab

Berater ebnen Rechtsanwaltskanzlei den Weg zum Digitalisierungsexperten
Für die Bestimmung des digitalen Status quo der Rechtsanwaltskanzlei wendeten die drei Masterstudierenden des Studiengangs Applied Business Innovation – Yvonne Gutmann, Sarah Heimerl und Manuel Steinwand mit Coaching von Prof. Dr. Holger Günzel ein digitales Reifegradmodel für Rechtsanwaltskanzleien an.

Das Reifegradmodell wurde von den Studierenden entwickelt und speziell auf die Charakteristika des Rechtswesens zugeschnitten. Mittels der Definition von acht Betrachtungsdimensionen und vier Reifegradebenen war es den Beratern des Co-Innovation Lab möglich eine realistische Einordung der Haidl Funk Rechtsanwälte GbR durch ein Self-Assessment vorzunehmen. „Die Zusammenarbeit mit dem Co-Innovation Lab war ein voller Erfolg und für die Kanzlei sehr gewinnbringend“, betonte der Auftraggeber, Dr. Haidl. Die Ergebnisauswertung, welche die auftraggebende Kanzlei als Digital Learner der zweiten Reifegradebene auswies, wurde durch eine Benchmark-Analyse ergänzt. So konnte der digitale Reifegrad der Rechtsanwaltskanzlei mit ausgewählten Wettbewerbern verglichen werden.

Zur Schließung der identifizierten Digitalisierungslücken wurden abschließend Handlungsempfehlungen ausgesprochen, welche der Rechtsanwaltskanzlei den Weg zum Digitalisierungsexperten ebnen. Der Auftraggeber, Dr. Haidl, zeigte sich äußerst zufrieden mit den Ergebnissen des Projektes und entschied sich dazu die Empfehlungen des Beraterteams bereits im nächsten Quartal umzusetzen: „Das Projektteam hat auf ebenso sympathische wie kompetente Weise eine klare Bestandsanalyse und darauf aufbauend einen umfassenden Lösungsansatz präsentiert, der sich bereits in der Umsetzung befindet. Kurzum: eine uneingeschränkt tolle Leistung!

Virtuelle Abschlusspräsentation (v.l.n.r. 1. Reihe: S. Heimerl (HM), M. Steinwand (HM); 2. Reihe: Y. Gutmann (HM), Dr. H. Günzel (HM); 3. Reihe: Dr. H. Haidl & Kollegen (Haidl Funk Rechtsanwälte GbR)

Altglascontainer mit smarter Zukunft

Sie stehen oft in kleinen, dunklen Hütten oder sehr unscheinbar in der Nähe von Einkaufszentren. Sie gehören auch nicht unbedingt zu den Gegenständen, die in Verbindung mit Forschung oder dem Thema smarte Technologien gebracht werden: Altglascontainer. Dennoch hat sich ein Studierendenteam im Sommersemester 2020 im Rahmen des Co-Innovation Lab, ein übergreifendes Konzept für Innovationsprojekte von Studierenden mit Unternehmen, der Hochschule München mit diesen „unauffälligen Behältern“ intensiv beschäftigt.

Unternehmenspartner des Co-Innovation Lab für dieses Projekt ist das Münchner Startup LIV-T (nun FoxInsights). Das LIV-T-Team arbeitet an der Entwicklung von IoT-Sensoren für Altglascontainer, die die Logistik der Abfallentsorgungsunternehmen ins digitale Zeitalter bringen soll. Warum ist dies notwendig? Die zur Sammlung von Altglas aufgestellten Behältnisse werden in der Regel nach einem festgelegten Rhythmus geleert. Ist der Container jedoch bereits vor dem Termin voll, ärgert sich der umweltbewusste Nutzer und nimmt sein Altglas im Idealfall wieder mit nach Hause. Andere stellen die Gläser neben den Container. Das wiederum ärgert das Entsorgungsunternehmen. Nicht volle Container sind ebenso unerwünscht, da das Unternehmen sich diese Fahrt hätte sparen können. Das bisherige System ist teuer, ineffektiv und schlecht für die Umwelt. Durch den Einsatz von Füllstand-Sensoren in den Glascontainern kann die Füllhöhe in Echtzeit an das Abfallunternehmen gesendet werden, die Unternehmen können dann bequem die Daten per Webseite oder App in einem speziell entwickelten Interface abrufen. So können Routen automatisch optimiertet werden und unnötige Fahrten werden vermieden. Das steigert die Effizienz, spart Geld und schont die Umwelt.

Die Teilnehmer des Co-Innovation -Projektes bei der Abschlusspräsentation

Die Idee, dass auch Altglascontainer in baldiger Zukunft ein smartes Innenleben haben, rückte für das internationale Studierendenteam der Hochschule München Luisa Brück, Emanuel Joachims, David Fritschi, Thomas Lucero, Miro Sytelä und Jasemin Soganci in den Mittelpunkt ihrer praxisorientierten Ausbildung. Das Startup LIV-T stellte den Studenten im Rahmen des Co-Innovation Lab die konkrete Aufgabe, eine Markteintrittsstrategie zu erarbeiten. Unterstützt wurden sie dabei von Prof. Lars Brehm und Prof. Martin Delp, die das Projekt organisiert und von Seiten der Hochschule betreut hatten. Valentin Geiß, Marlene Piper und Sylvia Kerscher standen dem sechsköpfigen Studententeam auf Kundenseite zur Verfügung.

Um herauszufinden, was die potentiellen Entsorgungs-Kunden möchten und welche Probleme sie haben, führten die Studenten Experteninterviews mit großen deutschen Abfallunternehmen durch. Zusätzlich erstellten sie eine Markt- und Konkurrenzanalyse, um die Attraktivität des Marktes abzuschätzen und eine Markteintrittsstrategie zu entwickeln, die sich von den anderen Unternehmen im Markt differenziert. Aus den Erkenntnissen der Interviews wurde ein Pitchdeck für LIV-T und ein Prototyp des Interfaces entwickelt. Die Studenten nutzten zur Entwicklung und Darstellung ihrer Lösungsansätze und Ideen die Amazon Working Backwards Methode zur Entwicklung kundenzentrierter Lösung. Dabei wurden sie von Lars Schmitz von Amazon Web Services unterstützt.

„Durch das methodische Vorgehen und die strukturierte Arbeitsweise der Studenten war das Projekt ein voller Erfolg. Die Ergebnisse waren gut aufbereitet und werden als Basis für die Umsetzung eines neuen Use-Cases bei uns genutzt.“, fasste LIV-T die Arbeit des Studententeams zusammen. LIV-T möchte weiter an dem Use Case arbeiten und die Idee konkretisieren, um sie dann eventuell umzusetzen.

Für weitere Informationen über das Co-Innovation Lab, das Digital Transformation Lab (DTLab), die Hochschule und das Partner-Unternehmen:

Dieses Co-Innovation Lab Projekt wurde in Kooperation mit dem Digital Transformation Lab (DTLab) an der Hochschule München durchgeführt:
Das Digital Transformation Lab (DTLab) der Hochschule München widmet sich den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Zusammen mit Akteuren im öffentlichen Sektor entwickeln Studierende zukunftsweisende Lösungsansätze. Hierbei werden sie von Amazon Web Services mit state-of-the-art Cloud-Technologien und der Innovationsmethodik Working Backwards unterstützt. Wir leben digitale Transformation.