Mithilfe von Radlytics können erstmals Korrelationen zwischen Risikofaktoren im Radverkehr erkannt werden. Auf dieser Grundlage können präventive Maßnahmen abgeleitet und politische Entscheidungen gezielt angestoßen werden. Damit unterstützt es das Ziel der Vision Zero, nach der es keine Verkehrstoten und Schwerverletzten im Radverkehr geben soll. Das Tool wurde gemeinsam mit Studierenden der Hochschule München und dem ADFC Bayern e. V. entwickelt. Es verarbeitet Unfalldaten, Wetterinformationen und Abstandsmessungen. Auf dieser Grundlage können Unfallmuster analysiert und politische Forderungen datenbasiert untermauert werden.
Mehr Sicherheit durch datenbasierte Analyse
Trotz des steigenden Radverkehrs bleiben Sicherheitsrisiken auf Bayerns Straßen ein gravierendes Problem. Fast jeder fünfte Verkehrstote in Bayern ist auf dem Fahrrad unterwegs – und das, obwohl die Anzahl der Gesamtverkehrstoten rückläufig ist. Der ADFC Bayern e. V. stand vor großen Herausforderungen: Oft fehlten belastbare Daten, geeignete Werkzeuge, technische Ressourcen und personelle Kapazitäten, um gefährliche Stellen im Verkehrsnetz zu erkennen und präventiv Maßnahmen einzufordern.

Radlytics – das neue digitale Analysetool
Studierende des Co-Innovation Lab haben das Tool Radlytics entwickelt, das Unfalldaten visuell aufbereitet und in interaktiven Karten darstellt. Die Anwendung ist leicht zugänglich, spart Zeit und erleichtert Diskussionen mit Entscheidungsträgern. So gewinnt der ADFC Bayern e. V. fundierte Argumente für Gespräche mit Kommunen und Politik.
Stärkung der ehrenamtlichen Arbeit
Paulus Guter, Vorstandsmitglied des ADFC Bayern e. V.: „Unsere tägliche Arbeit basiert auf dem Wunsch, das Radfahren sicherer zu machen. Radlytics hilft uns dabei, Unfallursachen und Risikofaktoren sichtbar zu machen, sodass wir gezielt handeln können. Dadurch gewinnen wir an Schlagkraft gegenüber Politik und Verwaltung.“
Vision Zero: Gemeinsam für null Verkehrstote
Radlytics unterstützt aktiv den Aufbau einer neuen Sicherheitskultur im Radverkehr und trägt zur Vision Zero bei. Radfahrende aller Altersgruppen und Erfahrungsstufen profitieren letztlich von den präventiven Maßnahmen, die auf Basis der Analysen angestoßen werden. Die Zusammenarbeit zwischen dem ADFC Bayern e. V. und dem Co-Innovation Lab zeigt, wie studentische Innovationskraft reale Herausforderungen lösen kann.
Radlytics steht für datenbasierte Entscheidungen, effektive Prävention und eine bessere Radinfrastruktur.

Über das Digital Innovation Lab und das Co-Innovation Lab
Das digitale Analysetool wurde im Rahmen eines gemeinsamen Projekts des Digital Innovation Lab und des Co-Innovation Lab der Hochschule München entwickelt. Ein interdisziplinäres Team aus Studierenden der Masterstudiengänge Informatik und Applied Business Innovation sowie des Bachelorstudiengangs Betriebswirtschaft war an der Entwicklung beteiligt. Das Projekt wurde von den Dozenten Prof. Dr. Lars Brehm, Prof. Dr. Johannes Ebke und Prof. Dr. Holger Günzel sowie Hans-Jürgen Haak betreut.
Das Co-Innovation Lab ist eine virtuelle Lernumgebung, in der Studierende praxisnah erleben, wie Beratung in interdisziplinären Teams funktioniert. In zeitlich begrenzten Partnerschaften arbeiten sie gemeinsam mit Unternehmen und Dozierenden an realen Herausforderungen.
Autoren: Markus Färber, Leon Gohr, Michael Groß, Adrian Hasani, Tobias Musiol, Tien Anh Nguyen, Sophie Otten
