„RecycLearn“ unterstützt Münchner bei der richtigen Mülltrennung

Im Rahmen des Co-Innovation Lab hat ein Studierendenteam für die Stadtwerke München (SWM) eine Smartphone-Applikation entwickelt, die die Münchner Bürgerinnen und Bürger über Recyclingprozesse und lokal geltende Vorschriften für die Abfallwirtschaft aufklären soll. Durch Bilderkennung informiert „RecycLearn“ die App-Nutzer, wie und wo sie ihren Hausmüll richtig entsorgen können. Mit dieser innovativen Lösung fördern die SWM, die Hochschule München und die Hochschule Tampere (TAMK) in Finnland den Übergang zu einer Circular Economy.

SWM will die Stadt München dabei unterstützen, bis 2035 klimaneutral zu werden
Nachdem die Landeshauptstadt München 2019 den Klimanotstand ausgerufen hatte, sagten die SWM zu, ihre Stadt bei der Mission zu unterstützen, in den Bereichen Mobilität und Energie klimaneutral zu werden. Ein Artikel über Urban Mining inspirierte das öffentliche Dienstleistungsunternehmen dazu, einen Weg zu finden, die Recyclingquote in München zu erhöhen, um mehr Rohstoffe im Stoffkreislauf zu halten, anstatt diese wertvollen Ressourcen aus der Erde zu holen. Um dieses Problem anzugehen, beschlossen die SWM, mit dem Co-Innovation Lab der Hochschule München zusammenzuarbeiten, und forderten ein internationales Studententeam von 10 Bachelor- und Masterstudenten aus den Bereichen Wirtschaft und IT der Hochschule München und der TAMK auf, eine kreative Lösung zu entwickeln.


München produziert zu viel Restmüll
Nach Angaben der Abfallwirtschaft München (AWM) lag die Recyclingquote in München im Jahr 2020 bei 56,3 % und der größte Teil des in der Stadt München weggeworfenen Mülls war Restmüll. In Zahlen ausgedrückt macht der Restmüll ca. 314.265 t (201 kg pro Person) der 573.982 t gesammelten Abfälle im Jahr 2020 aus. Da dieser zum größten Teil verbrannt wird, sind die verwendeten Materialien für immer verloren. Um die Recyclingquote zu erhöhen, müssen die Münchner Bürgerinnen und Bürger daher zu einem verantwortungsvollen und bewussten Handeln bei der Mülltrennung befähigt werden. Doch was hält sie davon ab, ihren Abfall noch gründlicher zu trennen? Bei einer Befragung zum Recyclingverhalten der Bürgerinnen und Bürger zeigte sich, dass sie sich mit der Mülltrennung oft schwer tun, weil sie nicht wissen, wie und wo sie ihren Abfall entsorgen sollen, zumal es je nach Wohnort unterschiedliche Regelungen und Vorschriften gibt.


„RecycLearn“ befähigt die Bürger durch Bilderkennung zum besseren Recycling
Mit „RecycLearn“ hat das Studierendenteam eine interaktive Anwendung entwickelt, die Menschen aller Altersgruppen Informationen über Recyclingprozesse vermitteln soll. Durch einfaches Hochladen oder Fotografieren des zu entsorgenden Produkts oder der Produktverpackung erkennt die Bilderkennungssoftware die Produktkategorie auf der Grundlage einer angeschlossenen Datenbank und liefert Informationen über die im Produkt enthaltenen Rohstoffe. Außerdem wird angezeigt, wo und wie die gescannten Produkte oder Verpackungen korrekt entsorgt werden können. Darüber hinaus schärft die Anwendung das Bewusstsein für eine saubere und umweltfreundliche Stadt München, indem sie Aufklärungsinhalte enthält, die Hinweise zum Abfallmanagement geben oder Wege aufzeigen, wie häufige Recyclingfehler vermieden werden können.
Stella Wilcke, IT Innovation Hub Facilitator und Cloud Business Consultant bei den SWM, ist von der Lösung überzeugt: „Die RecycLearn-App vermittelt mit ihren Tipps wertvolles Wissen zum Thema Recycling und ist dank der Bilderkennung auf dem Smartphone sehr einfach zu bedienen. Die SWM können so die Münchner Bürgerinnen und Bürger in ihrer Eigenverantwortung unterstützen, einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Reduzierung von Abfällen zu leisten.“

Virtuelles Meeting mit SWM (v.l.n.r: Jani Koski (TAMK), Philomena Pfaffenberger (HM), Stella Wilcke (SWM), Patrik Sipi (TAMK), Terhi Salonen (TAMK), Tim-Robin Burghardt (HM), Maksim Kurdyumov (HM), Ricardo Pereira da Silva Fernandes (HM), Vanessa Veselinovic (HM)

Dieses Co-Innovation Lab Projekt wurde in Kooperation mit dem Digital Transformation Lab (DTLab) an der Hochschule München durchgeführt:
Das Digital Transformation Lab (DTLab) der Hochschule München widmet sich den großen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit. Zusammen mit Akteuren im öffentlichen Sektor entwickeln Studierende zukunftsweisende Lösungsansätze. Hierbei werden sie von Amazon Web Services mit state-of-the-art Cloud-Technologien und der Innovationsmethodik Working Backwards unterstützt. Wir leben digitale Transformation.

Weitere Informationen über das Co-Innovation Lab und das Digital Transformation Lab (DTLab) an der Hochschule München:

Autoren: Team PC6